Auf dem Berge….

Dieser Blogbeitrag ist ein kleines Experiment. Ich möchte nicht über ein einzelnes Bild schreiben sondern mehr über das entstehen diese Bilder  und woran ich beim fotografieren so gedacht habe. Mir als Hobbyfotograf sind nicht nur die Bilder sondern auch das fotografieren an sich wichtig, und eine Fototour bzw. Fotoaktion, die Spaß gemacht hat, ist für mich auch dann wertvoll, wenn die Bilder nicht perfekt sind.

Die Sonntag-Morgen-Runde ist ein recht fester Termin auf meinem Kalender. Inzwischen meistens mit dem Fahrrad geht es eine bis zwei Stunden irgendwo rund um Winnigstedt. Ich mag die Ruhe, die Einsamkeit und das Gefühl, ungestört zu sein. Die heutige Tour führte mich über die kleine gerade neu gemachte Straße von Winnigstedt nach Barnstorf. Gerade am Anfang ist es dort ein wenig bergig, und oben angekommen habe ich erstmal ein wenig angehalten. Es gibt dort eine große, geteerte Einfahrt, die wohl für die Schwertransporter, welche die Windkraftanlagen angeliefert haben, angelegt wurde. Dort kann man gut anhalten.

Für einen Sonntag im August war es recht grau, irgendwo im Dunst verliert sich die Sicht, Schöppenstedt und der Elm sind nur zu erahnen. Dafür liegt ein leichte Geruch nach Kanalisation in der Luft, er kommt wohl irgendwie aus dem Rohr an den Hinweisschildern auf die Schmutzwasser-Leitungen. Ansonsten ist es windig und ruhig. Die Windkraftanlagen laufen ruhig vor sich hin, irgendwo in der ferne ist ein Traktor auf dem Feld. Ich sehe mich langsam um und entdecke ein paar Motive: Der Leitpfosten, der zwischen dem „Unkraut“ liegt, die Äpfel, die vom Baum gefallen sind und jetzt im Schotter am Straßenrand verfaulen. Der Wind pfeifft über die Felder und kein Auto ist zu sehen. Mir wird doch etwas kalt. Zurück am Fahrrad packe ich die Kamera in die Gepäcktasche und setze den Helm wieder auf. Jetzt kommt ein Auto vorbei, der Fahrer grüßt, ich grüße zurück und sehe ihm noch kurz hinterher. Dann setzte ich mich wieder aufs Rad und es geht weiter. Es war das einzige Auto, dem ich auf dieser guten, neuen Straße heute begegnet bin.

Die Aufnahmen sind alle etwa hier entstanden:

Die Riesensonnenblume

Die heutigen Fotos sind nicht hier, weil sie sonderlich toll gelungen sind, sondern weil ich das Motiv toll finde. Ja, man kann darüber streiten, ob das in einen Fotoblog gehört…

Vor ein paar Jahren hatte ich mal Sonnenblumen ausgesäat. Und eine dieser Sonnenblumen wurde ziemlich groß. Ein paar Kerne kamen in ein Glas, und dieses Jahr wieder in die Erde. Das Ergebnis waren erneut 3 ziemlich große Sonnenblumen.

Das Foto zeigt die große Blüte einer großen Sonnenblume. Auf der Blüte sieht man eine Hommel.Eine der Sonnenblumen ist leider im Sturm abgeknickt, bei der zweiten hängt die Blüte auch auf halb-Acht, aber noch geht es… Und sie sind richtig groß geworden.

Das Foto zeigt sehr große Sonneblumen, eine Sonnenblume ist über 2 Meter hoch.Was ich so bei meinen Sonnenblumen noch nicht gesehen habe (und bei anderen auch nicht drauf geachtet habe) ist, das die große neben der „Hauptblüte“ noch weitere Blüten angesetzt hat. Ich weiß nicht, ob sie noch alle was werden, aber spannend ist es schon..

Man sieht bei der Sonnenblume, das neben der großen "Hauptblüte" mehrere kleine Blüten zum blühen ansetzen.Was meint ihr, soll ich von den Körnern für das nächste Jahr was aufheben oder alles den Vögeln überlassen?

Die vier Stolpersteine in Mattierzoll

Mattierzoll ist ein kleiner Ortsteil von Winnigstedt, in dem es früher Bahnanlagen und Fabrikgebäude gab. Heute ist vieles unbewohnt und verfallen. Eine Zeitlang gab es einen Imbiss, aber auch der hat irgendwann geschlossen und ist heute ein Wohnhaus. Und es gibt in Mattierzoll vier Stolpersteine, die in das Pflaster des Fußwegs eingelassen sind und leicht übersehen werden können.

Das Foto zeigt einen Fußweg, der teilweise schon von Unkraut überwuchert ist. Wenn man genau hinschaut kann man die 4 Stolpersteine eranen, die sich vom normalen Pflaster abheben.

  • Blende: ƒ/8
  • Kamera: DMC-G6
  • Aufgenommen: 13 August, 2017
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 69mm
  • ISO: 800
  • Verschlusszeit: 1/160s

Auf diesem Foto sind die Stolpersteine im Pflaster des Fußwegs gut sichtbar, aber noch nicht lesbar.

  • Blende: ƒ/8
  • Kamera: DMC-G6
  • Aufgenommen: 13 August, 2017
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 84mm
  • ISO: 400
  • Verschlusszeit: 1/160s

Auch hier, mitten in der Provinz, hat die Judenverfolgung mit deutscher Gründlichkeit zugeschlagen.

Eine Großaufnahme der 4 Stolpersteine. Inschriften (von links oben nach Rechts unten) Hier wohnte... 1. Dietrich Löwendorf, Jg. 1859, Deportiert 1943 Theresienstadt, Tot 28.4.1943; Bertha Löwendorf Geb. Eisenstein, Jg. 1867, Gedemütigt/Entrechtet. Tot 19.10.1938; Walter Löwendorf, Jg. 1893, Flucht 1939, Palästina, überlebt; Paula Löwendorf, verh. Levy, Jg. 1895, Flucht 1934, Palästina, Überlebt.

  • Blende: ƒ/8
  • Kamera: DMC-G6
  • Aufgenommen: 13 August, 2017
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 73mm
  • ISO: 640
  • Verschlusszeit: 1/160s

Ein alter Mann wurde nach Theresienstadt deportiert, seine Frau starb schon vorher. Den Kindern gelang zum Glück die Flucht.

EIn paar Informationen zur Familie Löwendorf findet man auf den Seiten des Kunstvereins Höxter, zur Geschichte von Mattierzoll und auch zu den Stolpersteinen findet man auf der Seite der Ferienwohnung Alter Bahnhof ein paar Informationen.

Sicher kann man an dem Stolpersteinprojekt Kritik üben, aber dennoch finde ich es sinnvoll, wie dargestellt wird, das es die Menschen von „nebenan“ waren, die zu Opfer des Wahns der Nationalsozialisten wurden. Ein Wahn, der auch leider heute noch existiert, auch wenn er sich derzeit gerne in andere Gewänder hüllt. Und daher finde ich es wichtig, das auch heute noch an diese Zeit erinnert wird, schon alleine, damit sich zumindest dieser Teil der Geschichte nicht wiederholt. Niemals wieder.

Die Stolpersteine liegen etwa hier:

Und nochmal ein Sonnenuntergang

Ja, irgendwie sind Sonnenuntergänge immer gleich. Und ja, ich habe schon viele, viele, zuviele Bilder von Sonnentergängen… Und dennoch ist jeder irgendwie anders und viele sind sehr schön…

Das Foto zeigt einen Sonnenuntergang, im Vordergrund sind schwarze Blätter, im Hintergrund die sonne, welche Bäume "berührt"

  • Blende: ƒ/8
  • Kamera: DMC-G6
  • Aufgenommen: 9 August, 2017
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 200mm
  • ISO: 160
  • Verschlusszeit: 1/2500s

Ein Sonnenuntergang als Landschaftsbild. Die Sonne ist schon teilweise "versunken", Rechts und Links der Sonne stehen die Masten einer Hochspannungs-Freileitung

  • Blende: ƒ/8
  • Kamera: DMC-G6
  • Aufgenommen: 9 August, 2017
  • Belichtungsvorgabe: -1EV
  • Blitz: Nein
  • Brennweite: 144mm
  • ISO: 160
  • Verschlusszeit: 1/1600s

Ein Sonnenuntergang, nur noch ein winiziger Rest der Sonne ist Sichtbar, der Himmel orange erleuchtet...

Die Bilder sind an der üblichen Stelle entstanden…